Benchmark der vServer bei PHP-Friends

Wenn ich in Foren gefragt werde welche vServer ich empfehlen kann, so nenne ich immer: Hetzner, Netcup, PHP-Friends und IP-Projects.
(Wer mich frägt was ich nicht empfehlen kann: Strato und 1&1. Hosteurope hat zwar auch nur Virtuzzo Virtualisierung, aber die geht ganz gut…).

Bislang war ich von meinen Empfehlungen nur Kunde von Hetzner und netcup. Jetzt kommt mal PHP-Friends dran, und was macht man zuerst? Einen Benchmark…

In diesem Beitrag habe ich schonmal die ‚ca. 10 € pro Monat‘ vServer Klasse von netcup und Hetzner verglichen. Jetzt kommt noch der kleinste von PHP-Friends dran. Der kostet 5,99€/Monat und der Bestellvorgang war einfach. Keine Stunde nach der Bestellung war er mein.

Hier noch die technischen Daten:
1 Core (Intel Xeon E5-2630v3)
2 GB RAM (DDR4 ECC)
40 GB SSD

Hier nun also die gleichen Tests wie im vorherigen Beitrag:
(Ich habe die alten Werte nochmal hier zum Vergleich mit reingenommen. Diese sind NICHT neu ermittelt!)

Ausgeführte Befehle:
Prozessor:

sysbench --num-threads=1 --test=cpu --cpu-max-prime=20000 run

Festplatte:

sysbench --test=fileio --file-total-size=5G prepare
sysbench --num-threads=1 --test=fileio --file-total-size=6G --file-test-mode=rndrw --max-time=300 --max-requests=0 --file-extra-flags=direct run
sysbench --test=fileio --file-total-size=5G cleanup

Festplatte fsync:

sysbench --num-threads=1 --test=fileio --file-fsync-freq=1 --file-num=1 --file-total-size=16384 --file-test-mode=rndwr run

Festplatte write:
(das direct-Flag sorgt dafür dass unser Write NICHT vom Betriebssystem gecached wird!)

dd if=/dev/zero of=./test.file bs=1M count=1000 oflag=direct

Festplatte read:

dd if=./test.file of=/dev/null bs=1M count=1000

Ram:

sysbench --num-threads=1 --test=memory --memory-block-size=1M --memory-total-size=10G run

==============ERGEBNISSE=============

  CPU Random I/O
Fsync Seq. Write Seq. Read RAM
Netcup 24.1448s 0.0095s 4.5115s 1.50328s
698 MB/s
1.35096s
776 MB/s
1.2651s
Hetzner 36.0029s 0.0479s 55.7026s 7.23151s
145 MB/s
5.24428s
200 MB/s
1.3940s
PHP-Friends 33.7485s 0.0097s 152.5164s 5.32766s
197 MB/s
7.85803s
133 MB/s
1.3597s

Bei CPU, Random I/O, Fsync und RAM ist jeweils die Zeile ‚total time:‘ von Sysbench angegeben.
Bei Seq. Write und Seq. Read das Ergebnis von dd.

Wie immer sollte bei diesem Benchmark gelten: Momentaufnahme, nicht gemittelt, kann schwanken. Aber es ist besser als Kaffeesatz zu lesen. Denke ich 🙂

Achja, und weil die Info noch fehlte: Alle Tests wurden unter Ubuntu 16.04 LTS durchgeführt.

Fazit des Tests: Scheinbar kann auch PHP-Friends nicht wirklich an die Leistung von netcup rankommen. Fairerweise muss man sagen dass PHP-Friends die SSDs nicht direkt, sondern als Puffer vor einem Festplattenarray einsetzt. Trotzdem sollten gerade die sync() Werte deutlich besser sein (einen großen batteriegespeißten Write-Puffer vorausgesetzt).

PS: Und falls jemand noch wissen will warum ich von Strato, 1&1 und auch Hosteurope eher abrate? Einfach: Die Virtuozzo Virtualisierung mag zwar toll für den Betreiber sein, aber für mich als Kunden hat sie jede Menge unvorhergesehene Einschränkungen (niedrige Inodes, User-Beancounters) und ehrlich gesagt sind Server an sich schon kompliziert genug, da muss ich nicht auch noch gegen irgendwelche willkürlichen Limits stoßen. Noch dazu sind die Hostsysteme bei Strato und 1&1 ziemlich ausgelastet und überbucht, die Bean-Counters sind oft sehr gering eingestellt (z.B. Memory Pages und TCP-Verbindungen). Und die Inodes sind auch um den Faktor 10 geringer als Linux sie bei der Installation erzeugt.
Gut finde ich auch die Supportaussage die der User ‚HonkXL‘ in diesem Forumsbeitrag bekommen hat:

Aktuell ist Ihr Server erreichbar, die Load Average liegt mit "12.82, 9.83, 8.83" im akzeptablen Bereich.

Da kann man nur den Kopf schütteln!

Und warum empfehle ich nun Hetzner, Netcup, PHP-Friends und IP-Projects?
Auch ganz einfach: Bei Hetzner und Netcup bin ich selbst Kunde und bei PHP-Friends und IP-Projects sind es einfach die Leute (mit ihren Beiträgen in Foren) und die Webseiten die mir sympathisch sind.
Außerdem virtualisieren alle vier mit KVM und nicht mit dem einschränkenden Virtuzzo!


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

7 Antworten zu „Benchmark der vServer bei PHP-Friends“

  1. […] UPDATE: Ich habe noch einen vServer drauf gesetzt und nun auch den kleinsten SSD-KVM vServer von PHP-Friends getestet: Benchmark der vServer bei PHP-Friends […]

  2. IP-Projects virtualisiert mit Xen HVM / Para Virtualisierung. Ist zwar vergleichbar zu OpenVZ und KVM, allerdings haben wir hier deutlich mehr Möglichkeiten aktiv in das System einzugreifen z.B. bei einer fairen Ressourcenverteilung. Des Weiteren gibt es zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten die Xen von Haus aus bereitstellt oder die man sich systemseitig bauen kann. Sobald wir mit unseren Hostsystem Typen fertig sind, können wir Interfaceseitig verschiedenste vServer Varianten konfigurieren und ab da werden wir auch mit SSD vServern auf den Markt kommen. Aktuell laufen bereits alle Systeme auf einem RAID 10 Array mit WD RE Festplatten und entsprechend starker Hardware.

  3. Thomas

    Hallo Herr Schinzel,

    und das ist genau der Grund warum ich gerne auch IP-Projects empfehle.
    Wenn der Geschäftsführer sich persönlich die Zeit nimmt die Technik zu erklären, und das auch in einem vergleichsweise kleinem Blog, ist das eine Menge Wert.
    Da miete ich meine Server (und die meiner Firma) lieber dort, als bei einem der „Großen“.
    Mehr Leistung, Besserer Support und von Anfang an ehrlich.
    Danke!

  4. Thomas

    Ich habe PHP-Friends die Meßergebnisse mitgeteilt und sie wollen es intern nachstellen. Mal sehen was dabei rauskommt.
    Jedenfalls: Pluspunkt für PHP-Friends, bei vielen (größeren) Hostern ist es ziemlich egal wenn man sagt „Das IO ist etwas langsam“.
    Ich werde berichten wenn sich PHP-Friends bei mir meldet.

  5. abc

    Also wenn mich nicht alles täuscht, liest der Befehl zum lesen (dd if=./test.file of=/dev/null bs=1M count=1000) auch aus dem FS-Cache insbesondere wenn die Datei unmittelbar vorher geschrieben wurde, zieht er die Datei dann einfach nur aus dem RAM. Direkt vom Block-Device zu lesen wäre hier deutlich valider.

    1. Thomas

      Hallo abc,

      da hast du wahrscheinlich recht!

      Thomas

  6. Jens

    Hat sich PHP-Friends diesbezüglich gemeldet?

Schreibe einen Kommentar zu Thomas Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert